Wissenschaftliches Arbeiten@GJW:
DE
Wissenschaftliche Arbeit strukturieren/gestalten
Die wissenschaftliche Arbeit ist das Ergebnis des konkreten wissenschaftlichen Arbeitens. Genau genommen könnten alle wissenschaftlichen Arbeiten denselben Kapitelaufbau folgen. Daher kann es durchaus zweckmäßig sein, bereits zu Beginn des wissenschaftlichen Arbeitens dieses Ergebnisdokument zu beginnen, laufend Gedanken und Ergebnisse in den entsprechenden Kapiteln stichpunktartig zu sammeln und zum Ende hin detailliert auszuführen (vgl. Bell, 2014). Idealerweise dient eine bewährte Formatvorlage einer Textverarbeitungssoftware als Basis. Diese Formatvorlage sollte natürlich den Richtlinien der jeweiligen Forschungseinrichtung entsprechen (vgl. Kühne, 2012). Auch wenn derartige Richtlinien im Allgemeinen einem gemeinsamen Grundgedanken entspringen, können sich diese unterscheiden. Außerdem bietet jede Richtlinie auch Interpretationsspielraum (vgl. Behrens und Kettner, 2015). Hier sei bereits der Hinweis gegeben, dass es immer zweckmäßig ist, die Basis für die Formatvorlage mit den begutachtenden Personen abzugleichen.
Das Dokument des wissenschaftlichen Arbeitens besteht im Wesentlichen aus formalen und inhaltlichen Teilen (vgl. Bortz und Döring, 2006). Die Richtlinien für den Umfang einer Arbeit beziehen sich oft auf den inhaltlichen Teil. Umgangssprachlich könnte man in einen Bruttoumfang und einen Nettoumfang unterscheiden (vgl. Wacker, 2018).
Der Aufbau des inhaltlichen Teils richtet sich nach dem Ablauf im Prozess. Die Überschriften der Hauptkapitel können nach den allgemeinen Prozessschritten benannt werden (vgl. Becker, 2007). Bei dem Stand der Wissenschaft, der Forschungsmethode und Erhebung handelt es sich um die umfangreichen Kapitel. Diese sollten auch je nach Umfang und Komplexität unterteilt oder sogar aufgeteilt werden (vgl. Bortz und Döring, 2006).
Der beschriebene Aufbau folgt einer gängigen Variante. Es gibt Varianten, die mehr oder weniger hiervon abweichen.
Der vordere formale Teil (im allgemeinen mit römischen Seitenzahlen):
- Titelseite/Deckblatt (ohne Seitennummer)
- Seite mit bibliographischer Beschreibung und das Summary: Das Summary bei Deutschen Arbeiten im allgemeinen auch in Englisch.
- Ggf. Danksagung, Eidesstattliche Erklärung etc.
- Inhaltsverzeichnis (selbst ohne Kapitelnummer)
- Erforderliche Verzeichnisse (selbst ohne Kapitelnummer): Falls das Verwenden oder die Anordnung im Text der wissenschaftlichen Arbeit dies erforderlich machen, folgen hier Abkürzungsverzeichnis, Formelverzeichnis, Abbildung-/Tabellenverzeichnis etc.
Der mittlere inhaltliche Teil (Wechsel von römischen Seitenzahlen auf arabische beginnend bei Seite 1):
- 1 Einleitung: Die Ergebnisse aus dem Schritt >Forschungsfrage formulieren< sowie eine Erläuterung des Aufbaus der wissenschaftlichen Arbeit. Im Allgemeinen wenige Seiten lang.
- 2 Stand der Wissenschaft: Die Ergebnisse aus dem Schritt >Quellen sichten< und >Stand der Wissenschaft darstellen<. Ggf. wird hier auch über die Recherchestrategie berichtet. Im Allgemeinen gut 1/3 des Gesamtumfangs der wissenschaftlichen Arbeit.
- Ggf. als eigenes Kapitel 3 Hypothese: Die Ergebnisse aus dem Schritt „Hypothese aufstellen“ (vgl. Bortz und Döring, 2006). Im Allgemeinen wenige Seiten lang.
- 4 Forschungsmethode: Die Ergebnisse aus dem Schritt „Forschungsmethode entwickeln“ und „Forschungsmethode planen, organisieren, testen“ (vgl. Flick, 2018). Im Allgemeinen gut 1/3 des Gesamtumfangs der wissenschaftlichen Arbeit.
- 5 Erhebung: Die Ergebnisse aus dem Schritt „Erhebung durchführen“ und „Erhebung auswerten“ (vgl. Bortz und Döring, 2006). Im Allgemeinen gut 1/3 des Gesamtumfangs der wissenschaftlichen Arbeit.
- 6 Zusammenfassung: Nochmals in sehr kurzer Form die Ergebnisse aller Schritte mit einem Schwerpunkt auf dem Fazit. Außerdem ein Ausblick auf zukünftige zu klärende Fragestellungen. Im Allgemeinen wenige Seiten lang (vgl. Wacker, 2018).
Der hintere formale Teil (im Allgemeinen Wechsel zurück auf römische Seitenzahlen, beginnend mit Anschluss an die letzte römische Seitenzahl im vorderen formalen Teil):
- Literaturverzeichnis (selbst ohne Kapitelnummer)
- Anhang (selbst ohne Kapitelnummer, ggf. mit eigenem Inhaltsverzeichnis) (vgl. Becker, 2007).
In Textverarbeitungsprogrammen lässt sich ein Text auf Basis von sogenannten Formatvorlagen schreiben (vgl. Kühne, 2012). Jedes Element sollte eine eigene Formatvorlage zugewiesen werden. Sollte es im Laufe des Schreibens Änderungsbedarf an der Formatvorlage geben, würde gleich alle zugewiesenen Abschnitte aktualisiert werden. Die Formatvorlage kann so die Interpretation der Layoutrichtlinien abbilden. Bei Nachbesserungsbedarf aufgrund von Vorlieben der begutachtenden Personen lassen sich so ohne großen Aufwand die Änderungswünsche realisieren.
Es bietet sich an, die Formatvorlagen aufeinander aufbauend zu gestalten (vgl. Bell, 2014). Basis sollte der Textblock sein. Davon ausgehend lassen sich die jeweiligen Kategorien (z. B. Überschriften) wieder aufeinander aufbauend gestalten. Ggf. könnte es zweckmäßig sein, sich eine entsprechende „Vererbungsstruktur“ aufzustellen.
Sollen bestimmte Besonderheiten mittels der Formatvorlagen abgebildet werden, ist die Frage nicht, ob, sondern wo sich dies einstellen lässt. Die Komplexität der Programme ist im Allgemeinen so groß, dass fast alle Möglichkeiten des Schreibens berücksichtigt sind (vgl. Flick, 2018).
EN
Structuring/designing scientific work
Scientific work is the result of concrete scientific efforts. Strictly speaking, all scientific papers could follow the same chapter structure. Therefore, it may be useful to begin this final document at the very start of the scientific process, continuously collecting ideas and results in the appropriate chapters in bullet points and elaborating on them in detail toward the end (see Bell, 2014). Ideally, a proven template from a word processing program serves as the basis. This template should naturally comply with the guidelines of the respective research institution (see Kühne, 2012). Although such guidelines generally stem from a common underlying concept, they can vary. Additionally, each guideline allows for some interpretive flexibility (see Behrens and Kettner, 2015). Here, it should be noted that it is always advisable to align the base template with the reviewing individuals.
The document for scientific work essentially consists of formal and content sections (see Bortz and Döring, 2006). Guidelines for the length of a paper often refer to the content section. Informally, one could distinguish between gross and net length (see Wacker, 2018).
The structure of the content section follows the process flow. The headings of the main chapters can be named after the general process steps (see Becker, 2007). The chapters on the current state of research, the research method, and data collection are extensive. These should be subdivided or even split depending on the scope and complexity (see Bortz and Döring, 2006).
The described structure follows a common version. There are variations that differ from this to varying degrees.
The front formal section (usually with Roman page numbers):
- Title page/cover page (without page number)
- Page with bibliographic description and the summary: For German papers, the summary is typically also in English.
- Optionally, acknowledgments, statutory declaration, etc.
- Table of contents (without chapter number)
- Required lists (without chapter number): If usage or arrangement within the text of the scientific paper necessitates it, abbreviations, formulae, figures/tables, etc., should follow.
The middle content section (switching from Roman page numbers to Arabic, starting with page 1):
- 1 Introduction: The results from the step >Formulating the research question< as well as an explanation of the structure of the scientific paper. Typically a few pages long.
- 2 State of Research: The results from the step >Reviewing sources< and >Presenting the state of research<. Information on the research strategy may also be included here. Typically about one-third of the total length of the scientific paper.
- 3 Hypothesis (optional): The results from the step >Formulating the hypothesis< (see Bortz and Döring, 2006). Typically a few pages long.
- 4 Research Method: The results from the steps >Developing the research method< and >Planning, organizing, testing the research method< (see Flick, 2018). Typically about one-third of the total length of the scientific paper.
- 5 Data Collection: The results from the steps >Conducting data collection< and >Analyzing data collection< (see Bortz and Döring, 2006). Typically about one-third of the total length of the scientific paper.
- 6 Summary: A very brief summary of all steps with a focus on the conclusion. Additionally, an outlook on future questions to be clarified. Typically a few pages long (see Wacker, 2018).
The back formal section (usually switching back to Roman page numbers, continuing from the last Roman page number in the front formal section):
- References (without chapter number)
- Appendix (without chapter number, optionally with its own table of contents) (see Becker, 2007).
In word processing programs, a text can be written based on so-called style templates (see Kühne, 2012). Each element should be assigned its own style. If changes to the style template are needed during the writing process, all assigned sections would be updated simultaneously. The style template can thus represent the interpretation of layout guidelines. If adjustments are needed due to the preferences of the reviewers, the requested changes can be implemented with minimal effort.
It is advisable to design the style templates hierarchically (see Bell, 2014). The foundation should be the main text block. From there, the respective categories (e.g., headings) can be designed hierarchically. It may also be useful to create an “inheritance structure” accordingly.
If certain special features need to be represented using style templates, the question is not whether but where this can be set. The complexity of the programs is generally so vast that almost all writing possibilities are accommodated (see Flick, 2018).
Geplante/Erforderliche Verbesserungen
tbd