Wissenschaftliches Arbeiten@GJW:
DE
Quellen sichten, organisieren und Stand der Wissenschaft darstellen
Das Quellensichten schafft die Grundlage, den für die jeweilige wissenschaftliche Arbeit relevanten Stand der Wissenschaft darzustellen. Frei nach Bernhard von Chartres und seinem Gleichnis des Zwerges auf den Schultern von Riesen gilt es, die bisherige Leistung früherer Wissenschaftler auf dem relevanten Gebiet zu finden, zu verstehen und darzustellen (vgl. Merton, 1965). Dabei zeigt der Bearbeiter, dass er das relevante Fachgebiet durchdrungen hat und in der Lage ist, eine qualifizierte Hypothese aufzustellen und deren Prüfung durchzuführen (vgl. Hart, 2001).
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Die erste Phase des Quellensichtens ähnelt einer Exploration. Dabei wird das existierende Wissen der Menschheit mit unterschiedlichen Recherchestrategien nach relevanten Quellen durchforstet (vgl. Machi & McEvoy, 2016). Die zweite Phase ähnelt einem Scoping. Dabei werden die gesammelten Quellen nach unterschiedlichen Kriterien auf ihre Verwertbarkeit hin aussortiert. Die Erkenntnisse beider Phasen sollten in einer guten Quellenorganisation dokumentiert werden (vgl. Booth et al., 2016). Auf dieser Basis kann die Darstellung des Standes der Wissenschaft erfolgen.
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Somit stellen das Quellensichten und das Darstellen des Standes der Wissenschaft weit mehr eine Erkenntnis für den Bearbeiter selbst dar als für die Wissenschaft. Außerdem lassen sich so die Hypothesenbildung und -prüfung für andere Wissenschaftler nachvollziehen und wiederholen (vgl. Ridley, 2012).
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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Quellen zu recherchieren. Im Folgenden ein paar gängige Möglichkeiten:
- Versuch und Irrtum: Einfache Stichwortsuche in allgemeinen Suchmaschinen.
- Katalogsystematik: Entsprechend des Aufbaus von Bibliothekskatalogen in die relevanten Fachgebiete und Vertiefungen einsteigen. In den Suchmasken dieser Kataloge lässt sich auch mit booleschen Operatoren arbeiten, um die Trefferzahl zu erweitern (ODER), einzugrenzen (UND) oder abzugrenzen (UND NICHT) etc. (vgl. Booth et al., 2016).
- Fachgebiet + X: Jedes Fachgebiet verfügt über Forschungseinrichtungen, Verbände, Zeitschriften, Messen, Tagungen und vor allem Spezialisten. Konnten diese gefunden werden, lassen sich anschließend auch Quellen in diesem Bereich finden: In den Veröffentlichungslisten der Forschungseinrichtungen und Verbände, in den Veröffentlichungen der Zeitschriften, Messen, Tagungen und unter den Namen der Personen (vgl. Fink, 2019).
- Schneeballprinzip: Konnte eine Quelle gefunden werden, lassen sich über die Namen der Autoren, der Verlage, der Tagungen, der Zeitschriften etc. weitere Quellen finden. Außerdem können relevante Quellen in den Literaturverzeichnissen gefunden werden. Ggf. liefern neue Fachbegriffe weitere Schlagworte für eine Suche (vgl. Machi & McEvoy, 2016).
- Definition von Fachbegriffen: Beim Versuch, Fachbegriffe zu definieren, werden Abgrenzungen, Ähnlichkeiten und Vernetzungen von Fachbegriffen und Fachgebieten deutlich (vgl. Ridley, 2012).
EN
Review sources, organize them and present the state of the art
The review of sources creates the foundation to present the scientific status relevant to the specific academic work. Inspired by Bernard of Chartres and his analogy of the dwarf on the shoulders of giants, it is necessary to find, understand, and present the previous achievements of earlier scientists in the relevant field (see Merton, 1965). In doing so, the researcher demonstrates an understanding of the relevant subject area and the ability to formulate and test a qualified hypothesis (see Hart, 2001).
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The first phase of reviewing sources resembles an exploration. The existing knowledge of humanity is sifted through with various search strategies to find relevant sources (see Machi & McEvoy, 2016). The second phase resembles scoping, where the gathered sources are filtered according to different criteria regarding their usability. The findings from both phases should be documented in a well-organized source management system (see Booth et al., 2016). This then provides the basis for presenting the scientific state of the art.
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Thus, source review and presenting the scientific state of the art provide more insight for the researcher than for science itself. In addition, this allows hypothesis formation and testing to be replicated and understood by other scientists (see Ridley, 2012).
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There are numerous ways to search for sources. Here are a few common methods:
- Trial and error: Simple keyword searches in general search engines.
- Cataloging system: Use the structure of library catalogs to enter relevant subject areas and subfields. Boolean operators can be used in these search masks to expand (OR), narrow (AND), or delimit (NOT) search results (see Booth et al., 2016).
- Subject area + X: Each field has research institutions, associations, journals, fairs, conferences, and especially specialists. Once identified, sources in this area can also be found: in the publication lists of research institutions and associations, in journal publications, fairs, conferences, and under the names of individuals (see Fink, 2019).
- Snowball principle: Once a source has been found, additional sources can be found through the authors’ names, publishers, conferences, journals, etc. Relevant sources may also be found in the bibliographies. New technical terms may provide further keywords for a search (see Machi & McEvoy, 2016).
- Definition of technical terms: When attempting to define technical terms, distinctions, similarities, and connections between terms and fields become clear (see Ridley, 2012).
Geplante/Erforderliche Verbesserungen
tbd